Monat: September 2016

Kurzes Sturmtiefupdate

Mit Argusaugen beobachtet die Seglergemeinde der südöstlichen Karibik das heranziehende Sturmtief. Je näher es kommt, desto mehr beginnen sich die Wettermodelle zu unterscheiden.Zunächst liegt Grenada im Focus, bei einigen besteht weiter die Gefahr Trinidad zu streifen. Andere sehen eher ein leicht nördliches Abdrehen.

Emails beginnen zwischen den Seglern hin und her zu gehen. Immerhin hat das Ding noch keinen Namen, denn alles was einen Namen hat ist richtig ernst, hat einen geschlossenen Wirbel, macht dann richtig Schaden und dieser wird von der Versicherung garantiert nicht mehr bezahlt.

Irgendwie regen wir uns aber nur gemäßigt auf, wir können sowieso nicht machen. Außerdem hat unser Freund Herbert von der Kalimera ( zur Zeit in Ungarn) versprochen, dass er das Ding im Griff hat. Na dann……

Man weiß allerdings schon, dass der Kleine „Matthew“ heißen soll, wenn er groß ist. Derzeit fliegen regelmäßig Aufklärungsflugzeuge durch die „Tropical Wave“, wie sie sich der Wirbel im Moment nennt, um Zugbahn und Veränderung genau zu beobachten.

Seit heute früh nun wird deutlich, dass Trinidad zwar heftigen Regen und Gewitter bekommen soll, der Sturm zieht jedoch nördlich vorbei. Betroffen sein wird nun wahrscheinlich das Gebiet zwischen St. Vincent und Dominica. Das ist genau der Grund, warum wir nach Trinidad gezogen sind und nur wenige Mutige (oder Leichtsinnige?) deutlich weiter nördlich während der Hurricansaison bleiben.

Potential hat er noch, der Sturm. Drücken wir der Bevölkerung die Daumen, dass keine großen Schäden entstehen. Genug Armut ist eh schon vorhanden.

image

Wenn du eine Pechsträhne hast…..

……färbe sie pink. Ok, mach ich.

Ja, es war vielleicht keine so gute Idee kurz vor Abflug auf den 4-jährigen Hengst zu klettern. Andererseits hätte sich jedes andere Pferd auch erschrecken können, wenn man beim Reiten mit dem Fuß an den Begrenzungspfosten stößt. Also Pech gehabt, Sitzbein gebrochen.

Nachdem ich zwei Tage nach dem Sturz tatsächlich langsam das Gefühl bekomme, dass da was kaputt ist, weil ich nämlich keinen Schritt laufen kann, begebe ich mich zum Arzt. Seine Worte beim Anblick meiner Gehkünste mit Krücken:“ Ach du Scheiße“. Mir laufen bis zum endgültigen Ergebniss die (Angst-) Schweißperlen von der Stirn. Am Ende habe ich noch Glück gehabt. Das Sitzbein ist glatt durch, man kann nichts machen, außer zu warten. Nach 4-6 Wochen sollte die Sache wieder ok sein, solange bleiben die Krücken meine Freunde.

Nachdem ich vor Erleichterung strahlend meinem Doc verkünde, dass ich ja dann fliegen kann, verdreht er zwar die Augen, weiß aber ganz genau, dass er keine echten Argumente hat. Rumliegen kann man überall und kräftige Männer, die mich aufs Schiff hieven können, sind auch vor Ort. (Hallo Olaf ????).

Es wird auch langsam spannend da auf der anderen Seite. Ein kräftiges Tief nähert sich von Ost nach West, welches ungewöhnlich weit im Süden verläuft und nach allen Vorhersagemodellen großes Potential hat, ein echter Hurrican zu werden. Am Donnerstag soll es im karibischen Raum eintreffen. Wir beobachten quasi stündlich, können aber nichts dagegen tun. Hoffen wir mal, dass es abdreht nach Norden.

image

 

Countdown läuft

Die im Vorfeld wie eine Ewigkeit erschienene Zeit von 3 Monaten in Deutschland neigt sich dem Ende entgegen und ist in der Realität nur so an uns vorbei gerast. Mitte nächster Woche geht es mit einem Zwischenstopp in Köln am 03.10. zurück in den Sommer.

Ich würde die Zeit im Nachhinein mit zu den stressigsten 3 Monate meines Lebens einordnen. Wir hatten jede Menge Licht, aber auch Schatten in dieser Zeit. Umzüge, schwere Erkrankungen in der Verwandschaft, Tiere, die zu beerdigen waren und Termine, Termine, Termine.  Ich habe es nicht geschafft mich mit allen Menschen zu treffen, die ich gerne getroffen hätte. (Hallo Carola………????) Trotzdem war es eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte und in der mir schon immer wieder klar wurde, wo meine Wurzeln sind und bleiben. Nun wird wieder umgeschaltet, was nicht so einfach ist, wie es klingt.

Trotzdem freuen wir uns natürlich auch auf unser Schiff, auf unsere mitsegelnden Freunde und auf die nächsten Monate auf dem Wasser. Zunächst müssen wir noch einige kleinere Dinge in Trinidad erledigen, Ende Oktober machen wir uns dann auf den Weg nach Grenada. Dann kommt erst mal der Kuchenbudenwegelagerer (siehe Crew) und macht zwei Wochen Urlaub, um sich von uns die schönsten Ecken der südlichen Karibik zeigen zu lassen.

Im Anschluss werden wir mal so richtig segeln gehen und einen langen Schlag nach Norden bis zu den British Virgin Islands machen. (Angefixt durch dieses Video: https://youtu.be/YT2IdCYkq5I).

Dann soll es irgendwie links rum gehen, mit dem Ziel irgendwann in Mexiko zu landen. Wie und wo und wann genau wird sich unterwegs ergeben. Enge Pläne waren ja noch nie so unser Ding.

 

Es gibt wieder Fish

Wir sitzen wie angekündigt auf dem Schiff. Auf dem Fish, auf der Nordsee.

Als wären nicht inzwischen viele Wochen vergangen, gehen wir zur gewohnten Tagesordnung über. Es wird maximal eine Sache am Tag erledigt. Und dabei dreht es sich meist um essen oder trinken.

Der einzige Unterschied: Es ist ca. 10 Grad kälter und das Wasser ist schlammig grau-braun mit einer unterirdischen Temperatur.
Was für uns etwas befremdlich scheint, wird für die Heiks in Zukunft wieder zur Realität. Wir sitzen im vollen Yachthafen von Scheveningen, umgeben von gefühlten hundert Restaurants, am Abend wird die Jacke übergezogen. Und morgen bewältigen wir die unglaubliche Strecke von 25 sm bis zur Einfahrt nach Amsterdam.????

Ansonsten verweisen wir auf den Blog der Flying Fish  . Man muss ja nicht alles doppelt schreiben…..

Welcome auf der Nordsee

Man glaubt es kaum, wir gehen segeln.

Der fleißige Leser weiß, dass wir vor einem Jahr Heike und Heiko von der Flying Fish kennen gelernt haben. Er weiß auch, dass sich unsere Wege im Frühjahr in der Karibik wieder getrennt haben, da die Beiden pünktlich Anfang Oktober in Deutschland zum Dienst antreten müssen, wir aber nicht.

Wir haben uns getrennt mit den Worten:“ Wir werden am 2. Septemberwochenende Eure Leinen in Holland annehmen“, ganz passt das jetzt leider nicht, dafür haben die Beiden zu lange für ihren Weg nach Europa gebraucht. Aber wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt eben der Berg zum Propheten. Also fahren wir Ihnen mit Bus und Bahn entgegen und werden sie irgendwo an der Holländischen Küste treffen und einige Meilen zusammen gen Heimat segeln. Wie in guten alten Zeiten.

Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Frage, was zum Anziehen einpacken? Ja, ich bin eine Frau, aber hier geht’s eher um’s Nichterfrieren. Schließlich besteht unser Segeloutfit ja nur noch aus Badesachen und Sicherheitsflipflops. Und ob das so die richtige Segelbekleidung für die rauhe Nordsee im September ist, wage ich zu bezweifeln.

Ansonsten neigt sich unser Aufenthalt in Deutschland langsam aber sicher dem Ende entgegen. Die Zeit rast nur so dahin. Flüge sind gebucht, am 03.10. geht’s zurück in die Wärme. Dann ist hier auch mit Sicherheit der Sommer zu Ende. Pläne haben wir jede Menge für das nächste Jahr, aber davon das nächste Mal.

Fahrtenyacht gesucht?

Keine Panik, es handelt sich nicht um unsere, die brauchen wir noch eine Weile selbst.
Es handelt sich um eine Taswell 43 CC, Baujahr 1991. Wir kennen das Schiff und seine Eigner sehr gut und können mit voller Überzeugung sagen, dass es sich um ein liebevoll und perfekt gepflegtes Langfahrtschiff handelt, welches nach vielen Jahren auf den Weltmeeren innen und außen komplett überholt wurde und sich derzeit in einem Topzustand befindet. Eigentlich sollte das Schiff von den Eignern weiter auch über längere Strecken gesegelt werden. Leider haben sich jedoch durch einen traurigen Vorfall die Lebensumstände geändert, sodass dieses schöne Schiff nun zum Verkauf steht.

TASWELL43
Bei Interesse kann der Kontakt über die Anzeige stattfinden, gerne stehen auch wir für Fragen zur Verfügung.