Monat: Mai 2017 (Seite 2 von 2)

Nach Florida letzter Tag

Key West ist Geschichte. Wir befinden uns mittlerweile am südöstlichen Zipfel Floridas und fliegen nur so die Küste entlang.

Der Wind ist nach wie vor schwach und wechselt auch gerne mal die Richtung, zwischendurch ist er aber immerhin segelbar. Heute Vormittag haben wir eine zeitlang 15 kn von hinten und segeln über 10 Kn schnell. Ein echtes Erlebnis. Man fühlt die Geschwindigkeit nicht. Da wir fast so schnell sind, wie der Wind von hinten, herrscht nahezu Windstille auf dem Schiff.

Jetzt haben wir nur noch eine Nacht vor uns, geschätzte Ankunftszeit ist morgen gegen Mittag. Noch 130 sm für die wir normalerweise knapp 24 Std. brauchen. Einfach unglaublich. Hätte uns vorher jemand gesagt, dass wir in 4,5 Tagen von Belize City nach Palm Beach segeln, hätten wir uns schlapp gelacht. Wir hatten für diese Strecke mit viel Warterei auf passendes Wetter 3 Wochen veranschlagt und einzelne Etappen geplant.

Dazu schlafen wir noch so viel, wie nie zuvor am Stück. Hier ist alles platt, die letzten Wellen hatten wir in Höhe von Cozumel. Kein Durcheinander im Schiff, Essen am gedeckten Tisch von flachen Tellern. Noch nicht einmal viele Schiffe sind unterwegs und entgegen kommt schon gar keiner mehr. Mit der Strömung geht das nicht. Ich bin gespannt, wie wir hier jemals wieder runterkommen sollen, aber das ist ja noch ne Weile hin.

Nach Florida Tag 4

Heute ist endlich mal was zu tun hier. Nachdem wir beide letzte Nacht 5,5 Stunden am Stück schlafen konnten (nacheinander), begrüßt mich Reiner heute früh mit einem neuen Wetterbericht.

Eigentlich ist das Ziel Key West, da Wetterwelt bisher ab Montagnacht Ostwind angesagt hat. Gegen Ostwind weiter nach Osten um die Südspitze Floridas zu segeln funktioniert nicht. ALso ist warten der Plan. Nun aber zeigen die Wetterfiles plötzlich West- und Südwind an. Leider können wir aber nur bis Key West gucken auf der Wetterkarte, die Erweiterung bis nach Palm Beach bekommen wir erst ab Montag. Was nun?
Wenn das so stimmt, könnten wir durchfahren. Aber wir müssten auch bald mal den Kurs anpassen. Das würde uns ein riesen Zeitfenster bis zur Weiterfahrt nach New York bescheren, zumal in Palm Beach ein Rigger existiert, der unseren Mast überprüfen soll. Außerdem müssen dringend die Hydraulikleitungen am Mast erneuert werden, die lösen sich nämlich langsam auf.

Wir versuchen jemanden zu Hause mit Internet zu erreichen, um uns das Wetter bestätigen zu lassen. Leider ist aber in Deutschland Samstagabend, kaum jemand da…..
Da fällt mir ein alter Schulkollege und Segler ein. Der könnte das rauskriegen und der weiß wovon wir sprechen. Leider stürzt das Iridiumhandynetz im ersten Moment des Gesprächs ab. Wenn da mal nicht die Kubaner die Finger im Spiel haben, an deren Küste wir im 30sm Abstand langfahren…

Ich erwische den Kollegen Jens B. aus W. aber dann doch per sms. Wenn von da jetzt nicht ein klares Veto kommt, werden wir also weiter nach Palm Beach fahren. 200 sm mehr oder weniger machen den Kohl nicht fett.

Nach Florida Tag 3

Alles im Lot auf’m Boot.

Die Raserei von letzter Nacht gipfelte tatsächlich in 10 Kn Geschwindigkeit auf der Logge. Der Hammer. Segeln im Golfstrom (der hier eigentlich noch Floridastrom heißt)ist vom Feinsten. Das beste daran ist, dass es sich nicht wie Raserei anfühlt. Keine lauten Wassergeräusche, kein wildes Spritzwasser. Das Schiff wird einfach so nach vorne getragen.

Leider macht der Zauberstrom an der Nordwestscke von Kuba einen Schlenker in Richtung Golf von Mexiko. Dort sind wir gerade und segeln wieder normal. Gegen morgen Mittag werden wir ihn hoffentlich wiedertreffen, wenn er von seinem Ausflug zurück ist und dann konsequent um Florida herumläuft nach Norden.

Ansonsten nicht neues hier. Vorhin eine riesige Delphinschule, es müssen hunderte gewesen sein, die munter auf uns zugesprungen sind. Wie immer, ist der Fotoapparat nicht so schnell greifbar…..

Sonst nix.

Essen, lesen, schlafen, essen, lesen schlafen,….

Nach Florida Tag 2

Wir sind gerade in Landnähe im Norden von Mexiko. Da wir eine SIM-Karte haben, kann ich mal schnell unkompliziert ein paar Sätze schreiben. Gestern ging das nämlich nicht.

Wir sind seit gestern früh unterwegs. Die ersten Meilen sind mühsam. Der Wind weht kräftig mit bis zu 20 kn von vorne und es steht eine steile kurze Welle gegenan. Bereits nach kurzer Zeit ist das Schiff wieder komplett eingesalzen, leider auch von innen. Es ist bratheiß in der Bude und wir lassen die Luken einen Spalt auf, um nicht zu ersticken. Schlechte Idee. Es dauert nicht lange bis die Gischt den Weg ins Innere findet. Gegen Abend legt der Wind nochmal zu. Inzwischen haben wir Groß und Genua gerefft und das Schiff stampft sich im Wellental fest. So richtig ätzend.

Hose hochziehen nach dem Pinkeln wird zum akrobatischen Akt mit anschließendem Schweißausbruch. Mir rutscht der Satz raus:“ Wer hatte eigentlich die Scheißidee mit dem Segeln?“

Gegen Morgen an Tag 2 wird es besser. Die Welle lässt etwas nach und plötzlich kommen wir auch gut vorwärts. Ab Mittag wird das Schiff zur Rennziege. Zwischen 8-9 Kn Dauergeschwindigkeit zeigt die Logge. 1,5 kn Strom schieben uns von hinten an. Als der Autopilot aussteigt, reffen wir wieder neu. Was die dicke BALOU nicht weiter stört. Sie rennt weiter. Immer noch 8. Soll sie. Solange es hell ist, bitte sehr.

Nun sind wir auf Höhe von Cozumel, morgen Früh biegen wir rechts ab, um Kuba herum, in Richtung Florida. Der Mond scheint hell, es sind kaum Schiffe unterwegs. So geht’s. 

Inzwischen schmeckt das Essen auch wieder und vielleicht kommt dann mal die Angel raus. Bei dem Tempo könnte mal ein Tuna beißen…..

Ausklariert

Unsere Zeit in Belize geht zu Ende. Und damit auch die Mittelamerikazeit. ???? Ein Abschied von Menschen mit einer Mentalität, die uns liegt. 

Heute früh nehmen wir, wie immer später als geplant ????, ein Taxi und starten die Tour zum Ausklarieren und Einkaufen. Und sind überrascht. Die Portauthority freut sich zwar, dass wir guten Tag sagen, weiter geht das Engagement aber auch nicht. Den Weg hätten wir uns schon mal sparen können. Was aber nichts macht, denn sie liegt auf dem Weg in die Stadt zum Custom.

Dort wird es schon offizieller. Wir bekommen ein Besucherschild ausgehändigt und werden an allen Wartenden vorbei, direkt zum Schreibtisch vom zuständigen Beamten geführt. Der ist fix. Auf seine Frage, wann wir denn ausreisen wollen und unsere Antwort: „Morgen früh um sechs“ ( man lernt ja dazu), erwidert er nur, dies sei ja mitten in der Nacht! Nach 10 Minuten sind wir wieder raus.

Nächster Stopp: Immigration. Wieder werden wir direkt zum passenden Schalter begleitet, sind auch sehr schnell dran und dank der vorbereiteten Crewliste auch sehr schnell wieder raus, nachdem wir noch 65 Belize Dollar abdrücken. Fertig.

Das war fast Rekord trotz weit auseinander liegender Behörden.

Beim zweiten Versuch in Belize City gut einzukaufen, kommen wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch der „größte“ Supermarkt ist mäßig. Wenigstens etwas gefrorenes Fleisch können wir ergattern, die Gemüseabteilung ist ein Desaster. Ich befürchte schon eine vitaminarme Woche und gehe im Kopf die Dosen im Schrank durch. Wenigstens ein paar Zwiebeln wären hilfreich. Wir fragen den nächsten Taxifahrer, ob er auf dem Weg zur Marina kurz an einem Gemüsestand an der Straße stoppen kann, worauf er meint, er würde uns zum Markt fahren. Da gäbe es alles.

Der Mann hat Recht. Aufatmen, es gibt alles. Und zum ersten Mal in Belize für kleines Geld. Woche gerettet. Von dem schönen Teil Belize Citys haben wir allerdings nichts gesehen. Den vermute ich mal weiter im Nordwesten. Man kann nicht alles haben.

Morgen werden wir nochmal zu den Robinsoninseln fahren und dann mit der Atanga Abschied feiern. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen, bei uns war immer was los. Da ist ein letzter Tequila fällig. 

So, wie es im Moment aussieht, haben wir Glück und können ab Mittwoch bis nach Florida/ Key West durchfahren. Ein nicht allzu häufiges Wetterfenster tut sich auf.

Wir werden wieder von unterwegs per Kurzwelle berichten. Daumen drücken.

Verlegt

Heute früh sind wir umgezogen.

Wir haben zwar die Möglichkeit Internet an Bord zu bekommen, liegen aber ca. 1 sm von der Stadt entfernt und haben einen weiten Weg mit dem Dinghi. Und dann wissen wir immer noch nicht wohin damit. Näher ran könnte man zwar noch etwas, aber wir wollen auch lieber Abstand zum Hafenviertel haben.

Um die Ecke im Südwesten von Belize liegt die Cucumber Marina. Auch hier müssen wir ankern, da die Tiefe in der Marina nicht ausreicht, aber vielleicht können wir dort besser an Land. Außerdem spekuliere ich auf eine Waschmaschine und eine Dusche. Gegen kleine Münzen kann man ja fast alles bekommen.

Ausnahmsweise ist es mal etwas tiefer, als in der Karte angegeben und wir können relativ dicht an die Marina heranfahren. Die Marina ist tatsächlich sowas wie eine Marina, wenn auch nicht auf den neuesten Stand. Egal. Die Dame im Büro ist nett und für 12,50 € /Tag können wir alles mitnutzen. Es gibt eine Waschmaschine, zwei in die Jahre gekommene Duschen (aber sauber) und ein Internetpasswort. Wer sagt’s denn. Wenn wir drinnen einen Platz bekommen hätten, wäre es teurer geworden.

Auf dem Gelände sieht es etwas wild aus. Es müsste mal jemand aufräumen und die umgekippten Schiffe wieder aufrichten……????

Einige Stege sind leicht rottig und etwas frische Farbe würde auch helfen. Dafür ist aber einen nett angelegter Badebereich mit künstlichem Sandstrand und viel Spielzeug für Kinder vorhanden.

Unser Dinghi liegt immerhin gut am Steg. Wir müssen zwar morgen zum Ausklarieren ein Taxi in die Stadt nehmen, aber wir trauen uns an Land. Und das werden wir nachher in Ruhe tun. Da gibt es nämlich sogar ein Restaurant mit zivilen Preisen. Kochpause.

Als Nachtrag noch ein paar Fotos von unserer Tour auf San Pedro. Sozusagen als Kontrastprogramm……

 

Belize City

Nach zwei Tagen Robinson machen wir uns auf, eine Handvoll Seemeilen nach Belize City zu fahren. Der Besuch muss an Land gesetzt werden. Außerdem müssen wir frisch einkaufen und ausklarieren. Wir warten jetzt auf passenden Wind, um möglichst weit nach Norden zu kommen. Mindestziel ist Isla Mujeres, optimal wäre Florida.

Schon allein das Absetzen des Besuches wirft bei Reiner Falten auf der Stirn. Ausladen geht noch, aber wohin mit dem Dinghi, wenn wir an Land wollen? Dazu hat er auf den ersten Blick keine Idee. Ich, nachdem wir dann mal einen zweiten Blick in die Stadt werfen wollen, auch nicht. (Internet soll her, Müll muss raus und die Zwiebeln sind auch alle.)

Es sieht etwas finster aus. Dinghidocks gibt es nicht. Wir fahren den Haulovercreek, der die Stadt teilt, flussaufwärts. Es wird nicht schöner. Rechts und links liegen Häuserruinen. Am Einkaufshotspot für Lebensmittel, im Revierführer groß beschrieben, finden wir einen kleinen Anleger vor einem Parkplatz. Der wird von einem Pförtner bewacht. Wir schließen das Dinghi ab und ich gehe zum Pförtnerhäuschen, um nachzufragen, ob wir dort festmachen können. Eine weibliche Angestellte sitzt im Tiefschlaf auf ihrer Wachposition. Hilft nichts, die Frau muss aufwachen. Nachdem mir dies gelingt, nickt sie freundlich und versichert uns, sie würde aufpassen. Bin mal gespannt……..

Wir entfernen uns etwas vom Parkplatz in Richtung Stadt. Es wird nicht schöner. Ganz im Gegenteil, wir fühlen uns sehr unwohl. Dabei sind wir auf der sogenannten „sicheren Seite“ von Belize City. Nach einigem Suchen finden wir eine Mülltonne auf dem Polizeigelände, unterwegs liegt jemand auf dem Bürgersteig. Ob tot oder lebendig kann ich nicht beurteilen. Gru-se-lig.

Ich traue mich kaum, mein Handy zum Fotographieren aus der Tasche zu holen. Es macht keinen einladenden Eindruck. Alles verrottet, kahl und aus den Ecken dröhnt übler Rap. Wir kehren um. Ab in den Supermarkt und zurück zum Schiff.

Lieber Heiland, wenn das der beste Supermarkt in Belize City sein soll, gute Nacht. Es gibt jede Menge Dosenkram und Haushaltswaren, das Fleisch und Gemüse ist erbärmlich. Dann müssen eben Kartoffeln und Zwiebeln herhalten. Den Rest haben wir an Bord.

Erfreulicherweise ist die Wachfrau auch tatsächlich wach und unser Dinghi ist noch vollständig da, wo wir es verlassen haben. So ganz sicher waren wir uns da nicht.

Und noch erfreulicher ist, dass Reiner es schafft, uns über die Portauthoritiy für drei Stunden Internet auf dem Schiff zu besorgen. Wir auch immer er es gemacht hat……

Morgen werden wir uns vor die Cucumber Marina verlegen. Rein können wir mal wieder nicht. Zu flach. Aber vielleicht haben die ja einen vertrauenswürdigeren Dinghisteg und mit viel Glück auch ein W-LAN Netz.

Was für ein Unterschied zwischen dem freundlichen, sauberen San Pedro und der Hauptstadt von Belize. Als käme man in ein anderes Land.

 

 

Ein Freitag auf den Robinsoninseln

Seit gestern sind wir wieder im OFF.

Früh um sechs geht der Wecker, wir wollen San Pedro verlassen und Richtung Belize aufbrechen. Zwei Anker müssen aus dem Wasser. Die Spannung steigt. Die Kette wird bis zum Zweitanker eingeholt und bremst. Ich hatte es befürchtet. (Andererseits hat sie uns im Sturm gehalten…). Mit viel Geduld und millimeterweisem Einholen der Kette kann Reiner den Haken aus dem Grund ausbrechen. Auch der Hauptanker hängt fest. Die Spitze, die max. 5cm im Boden waren, hat sich unter dem Stein verhakt und kann ebenfalls mit etwas Geduld ausgebrochen werden. Da hätte noch deutlich viel mehr Wind kommen können.

40 sm weiter südlich finden wir einen zauberhaften Ankerplatz zwischen den Robinsoninseln. Zwischen einer Gruppe von vielen kleinen Inselchen liegen wir komplett ruhig als einziges Schiff. Auf phantastischen 10m Tiefe. Ein Delphin begrüßt uns. Gegenüber steht ein einziges Haus auf Stelzen mit einem kleinen Strand mit Palmen.

Nach ausgiebigem Schlaf und Bad gehen wir mit dem Dinghi an Land und werden von drei Hunden begrüßt. Wo Hunde sind, muss einer wohnen. Und siehe da, unter den Stelzen baumelt jemand in der Hängematte. Nennen wir ihn Freytag. Er freut sich über unseren Besuch. Freytag ist Fischer und lebt hier alleine mit seinen drei Hunden. Sein Freund ist zur Zeit in der Stadt, um frische Nahrungsmittel zu holen. Strom für einen Gefrierschrank hat er nicht. Morgen gibt es wieder etwas zu essen. Solange liest er viel und hört klassische Musik.

Der Hurrican hat auch bei ihm vieles zerstört. Ringsum liegen Bäume, Reste von Nebengebäuden gucken aus der Erde. Während des Hurricans war er auf seiner Insel. Das Wasser stand ihm bis zur Brust. Dass sein Haus stehen geblieben ist, grenzt an ein Wunder, erzählt er.

Als wir uns verabschieden, schenkt er uns ein großes Glas mit frischem Kokoswasser. Ich bin gerührt. Er hat nichts und schenkt trotzdem.

Wir fahren zum Schiff und ich stelle eine Mahlzeit zum Kochen zusammen mit frischem Fisch (gestern unterwegs gefangen), Kartoffeln und Zwiebel. Aus unseren immer noch gut gefüllten Vorräten kommt noch Rum dazu.

Nun ist er gerührt. Die Freude ist riesig. Wir verabreden uns für den Anfang nächster Woche. Morgen werden wir nach Belize City hochfahren und unseren Besuch absetzen. Dann müssen wir ein paar Tage warten bis der Wind dreht, um in den Norden zu starten. Und solange würden wir gerne noch einmal zu Freytag auf die Robinsoninsel fahren.

Selbst ist die Frau

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Seit heute kann ich Strom messen. Chemie hat ja, wie wir seit gestern wissen, nur lückenhaft geklappt, vielleicht kann ich mit Physik Punkten.

Ich sitze nach unserer Putzaktion am Schreibtisch und surfe im Internet rum. Dabei fällt mein Blick fast zwanghaft auf unseren Energiemonitor. Den verstehe sogar ich inzwischen. Links wird der Ladezustand der 24V Batterien in % angezeigt, rechts der 12V Batterien. Im Batteriefeld links oben die Spannung, die ein bestimmtes Level nicht unterschreiten sollte, rechts oben, die Ampere, die rein, bzw.. raus gehen.

Tagsüber können bei guter Sonneneinstrahlung unsere Solarzellen bis zu 20 Amp. in die 12V Batterie laden. Ruckzuck ist sie voll. Anschließend wird die 24V-Bank geladen. Seit wir in Mexiko sind, ist dies meistens um die Mittagszeit der Fall. Anschließend haben wir Strom im Überschuss.

Heute ist der Himmel nicht 100% klar, es ist immer noch ganz leicht diesig. In die Batterie laufen ca. 7 Amp. rein. ???? Das scheint mir zu wenig, ich würde gerne eine Zahl zwischen 12-14 sehen…..nur so ein Bauchgefühl.

Ich berichte Reiner von meinem “ Bauchgefühl „. Leicht genervt entgegnet er mir:“ Dann miss doch mal nach. Das kannst sogar Du!“ ???? Schöner Mist, ich hab keine Ahnung. Mein letzter Stand: Strom kommt aus der Steckdose.

Andererseits lass ich mir aber auch nicht gerne Blödheit unterstellen. “ Das kannst sogar Du…“ ????provoziert mich ja doch etwas.

Seit dem letzten Sommer lebt ein Zangenamperemeter für Gleichstrom an Bord. ( Britta! Obacht!). Das kann messen, wieviel Strom in einer Leitung fließt.

Tatsächlich funktioniert das Ganze denkbar simpel, sogar mein verkümmertes Technikhirn begreift den Vorgang schnell. „A“ für Ampere einschalten, die Leitung zwischen die beiden Zangen halten und schwupps, erscheint auf der Anzeige der Strom, der fließt.

Sehr schnell stellt sich heraus, dass mein Bauchgefühl stimmt. Das linke Solarpanell macht kaum Strom. Ha.

Wie jetzt weiter, weiß ich auch noch nicht. Zumindest kann ich meinen Verdacht jetzt glaubhaft mit Zahlen untermauern. Von nun an, entwischt mir hier kein Ampere mehr. Ich finde dich…..

 

Der Morgen danach

Eigentlich sollte es gestern im Laufe des Tages abflauen. Kurzfristig war das auch der Fall. Aber nur um Luft zu holen, für den neuen Angriff.

Bis in die Nacht bläst es weiter. Immer wieder haben wir mehr als 25 kn auf dem Windmesser. In der zweiten Nachthälfte kehrt dann Ruhe ein. Nun ist endgültig Feierabend. Es geht ans Aufräumen.

So wie es aussieht, habe ich früher in Chemie nicht aufgepasst. Wie kann es denn sein, dass Salzwasser in Form von sprühender Gischt einen derartigen Schmierfilm hintererlassen kann? Man könnte noch vermuten, dass Dreck eine Rolle spielt. Nicht sehr löblich für die Hausfrau, aber immerhin eine Erklärung. Aber auf Flächen, die ich wenige Stunden vorher schon mal sauber gewischt habe?

Es klebt. Überall.

Also putzen wir. Helfen würde ein kräftiger Regenguss. ( Habe ich das geschrieben….?) Der ist aber nicht in Sicht, die Regenzeit hat noch nicht begonnen. Nach zwei Stunden Innen- und Außenreinigung geht es wieder. Man kann Dinge anfassen, ohne daran festzuhängen.

         

Vorher                                                    Nachher

 

Nun widmen wir uns wieder dem normalen Programm. Nur mit dem Schwimmen sollen wir vorsichtig sein, sagen die Einheimischen. Durch das viele Wasser, was bei dem Sturm in die Lagune gespült worden ist, sind auch viele kleine Fische eingeschwemmt worden. Und treu dem Motto „Große Haie, kleine Fische“ kommen die Jäger hinterher, um sich im Flachwasser den Bauch vollzuschlagen. Also Baden dicht am Schiff und immer schön die Augen auf.

Viel gesehen haben wir von San Pedro noch nicht. Es wird Zeit, sich die schon von Madonna als „Isla Bonita“ besungene Insel näher anzugucken. Bald ziehen wir weiter. Und den Besuch nehmen wir mit

 

 

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